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Allgemein Vortrag

Wissenschaft im Vorderen Bayerischen Wald

Dr. Sven Schmuderer dankt den Bürgermeistern der ILE Vorderer Bayerischer Wald für Unterstützung bei seiner Promotion

Vorwald/Wörth a.d.Donau. Verbunden mit herzlichen Dankesworten überreichte Dr. Sven Schmuderer am Dienstag ein Exemplar seiner druckfrischen Doktorarbeit zum Thema „Gesellschaftliches Engagement und Partizipation in städtisch- und ländlich-digitalen Räumen“ an Bürgermeisterin Irmgard Sauerer als Vorsitzende der ILE Vorderer Bayerischer Wald. Zuvor präsentierte Sven Schmuderer der ILE-Zweckverbandsversammlung die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit im Rahmen der ILE-Klausurtagung im Gasthof Geier in Wörth a.d.Donau.

Für seine Doktorarbeit führte Sven Schmuderer im Sommer 2021 unter anderem Interviews mit allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der zehn Gemeinden der ILE-Region Vorderer Bayerischer Wald. „Die wohlwollende Unterstützung und die Offenheit in den Gesprächen, die ich von allen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern erfahren durfte, waren wirklich bemerkenswert“, sagt Schmuderer.

Für sein Engagement und seine Arbeit erhielt Sven Schmuderer kürzlich den Lohn: Im Juli hat er seine Doktorarbeit im Fach Sozialgeographie an der Universität Passau erfolgreich verteidigt. Im September hat er seine Promotionsurkunde erhalten und ist seitdem berechtigt, den Grad eines Doktors der Philosophie zu führen.

Einfach damit bewenden lassen wollte Schmuderer es jedoch nicht, sondern suchte den Weg zurück in die ILE-Region Vorderer Bayerischer Wald. „Mir ist es ein großes Anliegen, den zehn Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern nochmal DANKE zu sagen, da meine Promotion ohne die tolle Unterstützung nicht möglich gewesen wäre“, sagt Schmuderer. Darüber freuten sich auch die Bürgermeister.

Um einen Beitrag für eine gute Wissenschaftskommunikation und vor allem für einen Transfer der Wissenschaft in die Praxis zu leisten, überreichte Schmuderer auch eine von ihm erstellte Broschüre an jede Bürgermeisterin und jeden Bürgermeister, in der seine Erkenntnisse zur Gestaltung von Bürgerbeteiligung in kommunalen Projekten übersichtlich zusammengefasst sind.

Interessierte finden die veröffentlichte Doktorarbeit verlinkt auf der Homepage www.schmuderer.bayern.

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Aktuelles Beratung Landwirtschaft Landwirtschaftliche Besichtigung Vortrag

Landwirte kooperieren bei Weidehaltung

Betriebsbesichtigung mit Vortrag über Grünlandverwertung in der ökologischen Landwirtschaft

Anstatt nur die Möglichkeiten des eigenen landwirtschaftlichen Betriebs zu nutzen, arbeiten zwei Biobetriebe im Landkreis Regensburg seit über 10 Jahren im Bereich der Kalbinnenaufzucht erfolgreich zusammen. Josef Kraus aus Untersanding/Thalmassing und Klaus Schiegl aus Engelsberg/Brennberg nutzen so die Gegebenheiten ihrer landwirtschaftlichen Anwesen optimal aus und helfen sich gegenseitig. Im Rahmen einer Betriebsbesichtigung mit den Öko-Modellregionen Stadt.Land.Regensburg, Naturpark Oberer Bayerischer Wald sowie der ILE Vorderer Bayerischer Wald stellten die beiden Betriebe ihre Kooperation vor.

Nach einer Begrüßung der interessierten Gäste durch Initiator Julius Kuschel von der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg und Irmgard Sauerer, 1. Bürgermeisterin der Gemeinde Brennberg und Vorsitzende der ILE Vorderer Bayerischer Wald, erhielten die Anwesenden eine Einführung in das Thema Grünland- und Weidehaltung. Konrad Maier, Berater des Anbauverbands Naturland, lieferte einen fachlichen Beitrag zu Möglichkeiten der Bio-Grünlandbewirtschaftung. Ebenso stellten sich die beiden Landwirte Klaus Schiegl und Josef Kraus vor und berichteten von ihrer Kooperation.

In seinem Beitrag deutete Konrad Maier die Pflicht zur Weidehaltung für Biobetriebe an, die in Kürze gesetzlich vorgeschrieben werden könnte. Vor diesem Hintergrund stellte er unterschiedliche Möglichkeiten der Bio-Grünlandnutzung vor. Neben der Verwertung des Grünlands für die Jungviehaufzucht oder Rindermast, ist auch der reine Verkauf von Heu denkbar. Ebenso sind Kooperationen möglich, bei denen Betriebe Grünlandaufwüchse abgeben und im Gegenzug Mist oder Gülle dafür erhalten. Grundsätzlich wichtig für Biobetriebe sei, da waren sich alle Anwesenden einig, die Nachfrage für biologisch produzierte Produkte zu stärken und dafür weiterhin auf aktive Bewusstseinsbildung vor allem bei Kindern, Jugendlichen und Familien zu setzen.   

Für Landwirt Josef Kraus stellte sich die Frage schon lange, wie er auf seinem Milchviehbetrieb den Jungtieren Weidehaltung ermöglich könnte. Die eigene Nachzucht sei ihm wichtig, doch reicht der Platz auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen dafür nicht aus. 2013 entstand der Kontakt zu Klaus Schiegl und man entschied sich zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit im Rahmen der Kalbinnen-Aufzucht. Seitdem streifen ganzjährig rund 40 Kalbinnen über die weitläufigen Wiesen des Biobetriebs in Engelsberg. Erst kurz vor der Kalbung kehren sie an den Hof von Kraus nach Untersanding zurück. Für beide Landwirte stellt die Zusammenarbeit eine unkomplizierte und praktische Lösung für ihre Betriebe – und besonders für das Wohl ihrer Tiere – dar.  

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Klimaschutzmanagement Vortrag

Klimaschutzkonzept vorgestellt

Das Klimaschutzkonzept der ILE Vorderer Bayerischer Wald wurde an zwei Abendterminen in Wald und Wiesent der Öffentlichkeit präsentiert. ILE-Klimaschutzmanager Adrian Brieden durfte hierzu etwa 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen.

Anfangs wurde den Anwesenden ein allgemeiner Überblick zum Einstieg in die Thematik gegeben. So erklärte der Klimaschutzmanager den Treibhauseffekt, die Wirkung verschiedener Treibhausgase und wie das menschliche Wirtschaften zu einer globalen Klimaveränderung führt. Auch die bereits auftretenden und zukünftig erwartbaren Folgen des Klimawandels wurden aufgezeigt. „Ein Temperaturrekord folgt dem anderen, sowohl in der Atmosphäre als auch in den Ozeanen“ führte Brieden aus. Bereits heute gibt es deshalb mehr Dürren, Hochwasser und Extremwetterereignisse.

Um dieser Entwicklung entgegen zu treten, müssen Treibhausgasemissionen dringend verringert und vermieden werden. Alle Maßnahmen die hierzu beitragen seien Klimaschutzmaßnahmen, erklärte Brieden. Beispielhaft nannte der Klimaschutzmanager hierfür die Erzeugung von Energie durch erneuerbare Quellen, das Einsparen von Energie und die Steigerung der Suffizienz, sowie das gezielte Binden von Treibhausgasen aus der Atmosphäre. Aktiv Klimaschutz zu betreiben biete außer der Erhaltung unserer Lebensgrundlage die Möglichkeit unseren Wohlstand zu sichern, unsere Unabhängigkeit auszubauen und vor allem die regionale Wertschöpfung zu stärken.

Diese Herausforderungen geht die ILE Vorderer Bayerischer Wald mit dem Motto: „Klimaschutz beginnt bei jedem von uns und gemeinsam sind wir stärker“ an. Als Grundlage einer klimaneutralen Zukunft wurde das vorgestellte Klimaschutzkonzept erstellt. Es beinhaltet eine Ist-Zustandsanalyse auf deren Basis Einsparpotenziale und Ausbaupotenziale erneuerbarer Energien ermittelt wurden. Die auf dieser Grundlage gemeinsam entwickelten Maßnahmen dienen als Ideenarchiv für die nächsten Jahre. Insgesamt ist das Klimaschutzkonzept ein langfristig angelegter dynamischer Leitfaden, der entsprechend der zukünftigen Begebenheiten angepasst werden kann. „Um im Klimaschutz voranzukommen, müssen neben den Kommunen auch die privaten Haushalte und Unternehmen mit ins Boot geholt werden“ appellierte Klimaschutzmanager Adrian Brieden abschließend.

Nachdem der Referent zu guter Letzt noch einige Fördermöglichkeiten von Klimaschutzmaßnahmen und nützliche Online-Tools aufzeigte, wurde an beiden Vortragsabenden noch rege über das Thema Klimaschutz diskutiert.

Das Klimaschutzkonzept der ILE Vorderer Bayerischer Wald ist hier einsehbar: Klimaschutzkonzept

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Beratung Klimaschutzmanagement Vortrag

Heizen mit Holz – Hocheffizient und weiter sinnhaft

ILE-Klimaschutzmanager lud zum Vortrag – Heizthema stieß auf große Resonanz

Wörth a.d.Donau/Vorderer Bayerischer Wald. Bei der ILE Vorderer Bayerischer Wald ist das Thema Klimaschutz enorm wichtig und so stellte man nicht nur vor eineinhalb Jahren einen Klimaschutzmanager ein, sondern informiert in einer Bildungsreihe auch immer wieder im Rahmen von Vorträgen zu interessanten Themen. Das ausgewählte Thema „Heizen mit Holz“ hat auch weiterhin eine hohe Brisanz durch die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes. „Das Thema Wärme und Heizen ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung beim Klimaschutz“, so der Klimaschutzmanager Adrian Brieden. Kompaktes Wissen rund um das Thema vermittelte der Referent Simon Lesche vom TFZ kompetent, professionell und sehr sympathisch.

Der Vortrag „Heizen mit Holz – effizient und emissionsarm“ im Gasthaus Butz in Wörth an der Donau lockte 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger von innerhalb und außerhalb der ILE-Region an. Die Gäste wurden vom ILE-Klimaschutzmanager Adrian Brieden begrüßt. Brieden stellten auch gleich den Referenten des Abends, Simon Lesche, vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ), das Teil des „KONARO“ Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe Straubing ist, vor. Zu den Aufgaben des TFZ gehören unter anderem anwendungsorientierte Forschung zu Energie und Rohstoffpflanzen.

Eingangs ging der Referent auf den Brennstoff Holz generell ein, denn entscheidend sei stets die Qualität. Gemeint damit ist vor allem der Feuchtegehalt im Holz, die er mit genauen Messdaten, Analysen und Skalen veranschaulichte. Dabei stellte er auch den Energiegehalt von Buche und Fichte sowie von Scheitholz zu Hackschnitzel gegenüber. Lesche zeigte zudem die Qualitätsanforderungen an Scheitholz auf. „Bei wirklich guten Bedingungen – sonnig, luftig, auf trockenem Boden luftdurchlässig aufgerichtet, mit kleinem Abstand zum Gebäude und abgedeckt – ist gespaltenes Holz ab etwa 9 Monaten einsatzbereit.“ Verändert sich der Brennwert beim trockenen Scheitholz kaum sei dies bei Hackschnitzel anders. Etwa 3 % Brennwertverlust je Monat müsse man bei Hackschnitzel einkalkulieren. Generell empfiehlt sich nicht den gesamten Jahresbedarf auf einmal einzulagern! Bei Hackschnitzeln sind ein geringer Grünanteil, ein niedriger Feinanteil und eine scharfkantige Form entscheidende Qualitätskriterien. Bei Pellets sind die Qualitätsanforderung sowieso hoch und dürfen nur mit in der Klasse A1 (ENplus, oder DINplus-Qualität) eingesetzt werden. Hier ist es unabdinglich beim Kauf von Pellets auf die entsprechenden Qualitätssiegel zu achten, so Lesche.

Voraussetzung für eine gute Verbrennung sind ausreichend hohe Temperaturen, eine gute Durchmischung der Brenngase mit genügend Luft (Turbulenz) und eine ausreichende Verweildauer der Gase (Time), was durch die 3-T-Regel verdeutlicht wird. Hierbei erläuterte der Wissenschaftler die verschiedenen Brennkammern der unterschiedlichen Feuerstätten und ging dabei auch auf Fehlerquellen bei der Handhabung ein. Während beim Kaminofen viel falsch gemacht werden kann – Quälfeuer, falsches Anzündung (im Zweifel von oben), Überladen und schlechte Reinigung und Wartung –  könne man bei den modernen leistungs- und abgasgeführten Scheitholzkesseln nicht viel verkehrt machen. Wichtig sei hier immer ein ausreichend großer Pufferspeicher.

Was mittlerweile wissenschaftlich bewiesen sei: Bei modernen Holzfeuerungsanlagen sind die Co-Emissionen gerade zwischen 1980 und 1990 kontinuierlich zurückgegangen aufgrund neuer technischer Entwicklung. So sei auch ein Austausch von alten Holzheizungen eine entscheidende Verbesserung. „Sie fahren sicher ihr Auto keine 30 Jahre! Aber die alten Holzheizungen sollen ein Leben lang in Betrieb sein?“, verglich Lesche. Die Aufgabe der Kaminkehrer sei es, nicht nur wiederkehrende Messungen an Zentralheizungsanlagen durchzuführen, sondern auch auf die Einhaltung des technisch ordnungsgemäßen Zustandes und Einhaltung der maximalen Brennstofffeuchte zu achten. Hierbei stellte der Wissenschaftler die derzeit gültigen Emissionsgrenzwerte für Zentralanlagen vor (1. BImSchV); aber auch die Übergangsfristen für Biomasseheizungen. Zudem erläuterte er die Neuerungen des GEG (kurz Gebäudeenergiegesetz) zu Beginn dieses Jahres und erklärte welche Zuschüsse der Staat für den Heizungstausch bereitstellt. Die Antragstellung muss unbedingt vor Auftragserteilung geschehen.

Lesche räumte zudem mit den gängigen Vorurteilen gegenüber der Holzverfeuerung auf und kam zu dem Fazit: Holzheizungen sind hocheffizient, technisch ausgereift, zuverlässig und klimafreundlich, aber sie verursachen im Vergleich zu Öl und Gasheizungen höhere Staub- und CO-Emissionen, haben aber bis zu 95 % niedrigere CO2 Emissionen (Treibhausgas). „Richtig eingesetzt hat Holz als Brennstoff eine wichtige Rolle in der Energiewende!“, so Lesche, der im Nachgang noch viele Fragen der Anwesenden beantwortete und Tipps gab.

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Klimaschutzmanagement Veranstaltung Vortrag

Vortragsreihe „erneuerbare Energien“ findet großen Anklang

Die vom Klimaschutzmanagement der ILE Vorderer Bayerischer Wald ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe zu den erneuerbaren Energien ist gestartet und auf sehr positive Resonanz gestoßen. Bei den bisher drei Veranstaltungen freuten sich die Organisatoren über mehr als 300 Zuhörerinnen und Zuhörer.

Die anwesenden Interessierten wurden im September 2022 in Brennberg und im Februar 2023 im Bernhardswalder Ortsteil Lehen über Solarstrom in all seinen Facetten aufgeklärt. Herr Wolfgang Wegmann vom Solarförderverein SAMOS aus Regensburg brachte den Teilnehmer*innen die Themen „allgemeines zu PV-Anlagen“, “Wirtschaftlichkeit“, „Heizen“, „E-Auto“, „Dachneigung“, „Förderung“, „Stromspeicher“ und „Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023“ näher und räumte mit gängigen Mythen rund um die Photovoltaik auf. Im Anschluss an den Vortrag beantwortete der Referent die zahlreichen Fragen der Anwesenden, die sowohl allgemeine, als auch spezifische Fragen stellen konnten. Die Abende waren sehr gut besucht und wurden mit regem Interesse verfolgt.

Im April 2023 war Herr Simon Lesche vom Technologie- und Förderzentrum Straubing als Experte rund um das Thema „Heizen mit Holz“ zu Gast. Im Gasthaus Schwarzfischer in Zell konnten erneut knapp 100 Gäste begrüßt werden. Die zentralen Themen des Abends waren „Brennstoffe“, „Verwendete Technik“, „Richtige Bedienung“, “Fördermöglichkeiten“ und „Geltende Grenzwerte“. Im Anschluss wurde die aktuelle Kritik an energetischer Holznutzung diskutiert, sowie Fragen aus dem Publikum beantwortet. Auch dieser Abend war sehr kurzweilig und informativ.

Nach der anstehenden Sommerpause ist für diesen Herbst geplant, eine Veranstaltung zum Thema „Städtebau und Klimaschutz“ anzubieten. Außerdem soll es vor Beginn der Heizperiode eine Wiederholung des Vortrags „Heizen mit Holz – effizient und emissionsarm“ geben. Die Veranstaltungen werden rechtzeitig in der Tagespresse, über unsere Homepages und über unsere Facebook-Seite beworben.

Auf ein weiterhin so großes Interesse an erneuerbaren Energien und weitere zahlreiche Teilnahme an der Veranstaltungsreihe freut sich die ILE Vorderer Bayerischer Wald.