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Aktuelles Beratung Landwirtschaft Landwirtschaftliche Besichtigung Vortrag

Landwirte kooperieren bei Weidehaltung

Betriebsbesichtigung mit Vortrag über Grünlandverwertung in der ökologischen Landwirtschaft

Anstatt nur die Möglichkeiten des eigenen landwirtschaftlichen Betriebs zu nutzen, arbeiten zwei Biobetriebe im Landkreis Regensburg seit über 10 Jahren im Bereich der Kalbinnenaufzucht erfolgreich zusammen. Josef Kraus aus Untersanding/Thalmassing und Klaus Schiegl aus Engelsberg/Brennberg nutzen so die Gegebenheiten ihrer landwirtschaftlichen Anwesen optimal aus und helfen sich gegenseitig. Im Rahmen einer Betriebsbesichtigung mit den Öko-Modellregionen Stadt.Land.Regensburg, Naturpark Oberer Bayerischer Wald sowie der ILE Vorderer Bayerischer Wald stellten die beiden Betriebe ihre Kooperation vor.

Nach einer Begrüßung der interessierten Gäste durch Initiator Julius Kuschel von der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg und Irmgard Sauerer, 1. Bürgermeisterin der Gemeinde Brennberg und Vorsitzende der ILE Vorderer Bayerischer Wald, erhielten die Anwesenden eine Einführung in das Thema Grünland- und Weidehaltung. Konrad Maier, Berater des Anbauverbands Naturland, lieferte einen fachlichen Beitrag zu Möglichkeiten der Bio-Grünlandbewirtschaftung. Ebenso stellten sich die beiden Landwirte Klaus Schiegl und Josef Kraus vor und berichteten von ihrer Kooperation.

In seinem Beitrag deutete Konrad Maier die Pflicht zur Weidehaltung für Biobetriebe an, die in Kürze gesetzlich vorgeschrieben werden könnte. Vor diesem Hintergrund stellte er unterschiedliche Möglichkeiten der Bio-Grünlandnutzung vor. Neben der Verwertung des Grünlands für die Jungviehaufzucht oder Rindermast, ist auch der reine Verkauf von Heu denkbar. Ebenso sind Kooperationen möglich, bei denen Betriebe Grünlandaufwüchse abgeben und im Gegenzug Mist oder Gülle dafür erhalten. Grundsätzlich wichtig für Biobetriebe sei, da waren sich alle Anwesenden einig, die Nachfrage für biologisch produzierte Produkte zu stärken und dafür weiterhin auf aktive Bewusstseinsbildung vor allem bei Kindern, Jugendlichen und Familien zu setzen.   

Für Landwirt Josef Kraus stellte sich die Frage schon lange, wie er auf seinem Milchviehbetrieb den Jungtieren Weidehaltung ermöglich könnte. Die eigene Nachzucht sei ihm wichtig, doch reicht der Platz auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen dafür nicht aus. 2013 entstand der Kontakt zu Klaus Schiegl und man entschied sich zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit im Rahmen der Kalbinnen-Aufzucht. Seitdem streifen ganzjährig rund 40 Kalbinnen über die weitläufigen Wiesen des Biobetriebs in Engelsberg. Erst kurz vor der Kalbung kehren sie an den Hof von Kraus nach Untersanding zurück. Für beide Landwirte stellt die Zusammenarbeit eine unkomplizierte und praktische Lösung für ihre Betriebe – und besonders für das Wohl ihrer Tiere – dar.  

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Aktuelles Kultur Veranstaltung

Kulturforum der ILE-Region

Die ILE lud an fünf Terminen im September zur Beteiligung am „Kulturforum der Region“ ein. Interessierte Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen Ihre Ideen für die Zukunft der Region bei einem der fünf Termine einzubringen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der ILE und dem begleitenden Team von bauwärts widmeten sich die Gäste den Themen Baukultur, Soziokultur und Kulturlandschaft.

Vorstellung der künstlerischen Landkarte in Postfelden.

Was läuft gut? Wo gibt es Ansätze und neue Ideen für den kulturellen Wert der Region? Diesen Fragen ging man im Rahmen der fünf Workshops auf den Grund.

Mehrere Personen, die sich mit dem Thema Soziokultur beschäftigen. Hierzu sind verschiedene Themenkarten und Beispiele auf einem Tisch.
Personen an einem Tisch, die sich zum Thema Baukultur austauschen.

Die ILE Vorderer Bayerischer Wald bedankt sich bei allen Teilnehmern und Besuchern, die sich so konstruktiv und interessiert einbrachten.

Die Ideen werden in die künstlerische Landkarte der Region aufgenommen, die derzeit im Rahmen des Förderprogramms Aller.Land durch die ILE entsteht. Sie zeigt die kulturelle Landschaft der ILE und ihre Zukunft. Für die Umsetzung dieser Ideen und Projekte möchte die ILE weitere Fördermöglichkeiten nutzen und in den kommenden Jahren umsetzen.

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Allgemein ILE-Sitzung

Kurzbericht der ILE-Sitzung vom 30.07.2024

Kurz vor der Sommerpause am 30.07.2024 kamen die zehn Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der ILE-Kommunen noch einmal zu einer gemeinsamen Sitzung im Feuerwehrhaus in Rettenbach zusammen. Den größten Tagesordnungspunkt nahm die Beschlussfassung für eine erneute Runde der ILE-weiten Kleinprojekteförderung „Regionalbudget“ in Anspruch. Außerdem stellten sich die beiden Manager der Ökomodellregionen Cham und Regensburg der Verbandsversammlung vor.

Während derzeit noch die Umsetzungsphase der Regionalbudgetprojekte des Jahres 2024 läuft, beschloss der ILE-Zweckverband bereits die Beantragung eines neuen Fördertopfs für regionale Kleinprojekte für das Jahr 2025. Die Gesamtfördersumme liegt nicht mehr wie bisher bei 100.000 Euro, sondern nur noch bei 75.000 Euro. Diese Kürzung wurde vom Amt für Ländliche Entwicklung, das 90% der Summe als Förderung in die Region fließen lässt, bereits angekündigt. Die Ausschreibung und Bewerbungsphase für das Regionalbudget 2025 wird voraussichtlich im Herbst 2024 starten. Bewerben können sich, wie schon in den vergangenen Jahren, natürliche oder juristische Personen mit geplanten Kleinprojekten im Wert von maximal 20.000 Euro. Diese haben dann die Chance auf eine Förderung von bis zu 80 % der Nettokosten jedoch maximal 7.500 Euro.

Das ILE-Management stellte der Versammlung anschließend das Aktionsprogramm „Schwammregionen“ des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums vor. So werden in ganz Bayern zehn Gemeindeverbünde gesucht, die sich als Schwammregionen den Themen Wasserrückhaltung und -abflussbremsung, Wasserspeicherung sowie einer wassersensiblen Gestaltung der Region über einen Zeitraum von fünf Jahren widmen. Dafür wird durch das Ministerium eine Personalstelle in Vollzeit mit rund 90% der anfallenden Kosten gefördert. Die Arbeit des Schwammregion-Managements dient der Sensibilisierung, Vernetzung, Entwicklung von Lösungen für die Region und der Auswahl passender Förderprogramme für anstehende Projekte. Die ILE-Versammlung beschließt die Bewerbung für eine Förderung als Schwammregion einzureichen.

Anschließend stellten Carolin Babl von der Ökomodellregion Naturpark Oberer Bayerischer Wald und Julius Kuschel von der Ökomodellregion Stadt.Land.Regensburg ihre Arbeit in der Region, sowie ihre Ziele im Bereich der ökologischen Lebensmittelerzeugung vor. Im Rahmen der bayerischen Initiative BioRegio 2030 soll die Erzeugung von Bio-Produkten aus Bayern bis 2030 auf 30% ausgebaut werden. Als zwei von 35 Ökomodellregionen in Bayern bringen die beiden die Produktion heimischer Bio-Lebensmittel und das Bewusstsein für regionale Identität voran. Beide Ökomodellregionen bieten Veranstaltungen und Aktivitäten zur Gemeinschaftsverpflegung, Bewusstseinsbildung (bei Kindern), ökologischen Landwirtschaft und Wertschöpfungskette in der Region und Öffentlichkeitsarbeit.

Im Anschluss an die Sitzung begaben sich die ILE-Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gemeinsam zum Schlachthaus in Rettenbach, um dies zu besichtigen. Viele Landwirte und Viehhalter, die ansonsten keine Möglichkeit zur eigenen Schlachtung mehr haben, mieten sich hier ein und ermöglichen so eine Schlachtung ihrer Tiere mit minimalem Transportweg.  Als öffentliches Schlachthaus der Gemeinde bildet es eine Besonderheit in der Region, das vor allem für örtliche Landwirte von großer Bedeutung ist.

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Aktuelles Kultur Projekt

Künstlerische Landkarte der ILE-Region entsteht

Frauenzell/Vorwald. In den historischen Räumen des Klosters Frauenzell lud die ILE Vorderer Bayerischer Wald zum künstlerischen Schulterblick in das Projekt BauKulturLandschaft, das derzeit im Rahmen der Förderung durch das bundesweite Aller.Land Programm entsteht. Gezeigt wurde der aktuelle Bearbeitungsstand der bildlichen Bestandsaufnahme der Region in Form einer übergroßen Landkarte.

Projektbegleiterin Anja Ebert pinnt Frau auf der künstlerischen Landkarte einen weiteren Punkt.

Irmgard Sauerer, erste Bürgermeisterin der Gemeinde Brennberg und ILE-Vorsitzende eröffnete die Runde mit einer Begrüßung aller anwesenden Gäste. Neben Vertreterinnen und Vertretern der ILE-Kommunen, des Amts für Ländliche Entwicklung Oberpfalz sowie des Projektteams konnte sie die Landtagsabgeordneten Patrick Grossmann und Julian Preidl, sowie zahlreiche Interessierte aus den Bereichen Kultur und Heimatpflege begrüßen. Aus den beiden Landratsämtern waren der Kulturreferent des Landkreises Regensburg Dr. Thomas Feuerer und in Vertretung der Chamer Kulturreferentin Karin Hirschberger nach Frauenzell gekommen. Auch einige Ortsheimatpfleger folgten der Einladung zum Aller.Land Schulterblick. Allen Anwesenden dankte Sauerer für Ihr Kommen und ihr Interesse an diesem beteiligungsorientierten Kulturprojekt der ILE Vorwald. Ganz besonders hob sie Stephanie Reiterer vom Büro bauwärts hervor, die die Bewerbung der ILE für die Aller.Land Förderung anregte und auch im laufenden Vorhaben als Prozessbegleitung unterstützend zur Seite steht.

Einen Einblick in das Förderprogramm Aller.Land erhielten die Gäste anschließend von ILE-Managerin Martina Kulzer. Gemeinsam mit Anja Ebert vom Büro bauwärts leitet sie das Projekt der ILE und ist für die organisatorische und inhaltliche Arbeit mit verantwortlich. „Das Förderprogramm Aller.Land richtet sich an ländliche Regionen in ganz Deutschland. Als eine von knapp 100 Regionen konnte sich die ILE Vorderer Bayerischer Wald für die erste Förderphase qualifizieren. Nach der einjährigen Entwicklungsphase streben wir die fünfjährige Umsetzungsphase an, um die Ideen und Projektansätze weiterentwickeln und umsetzen zu können.“  erläutert Kulzer die Programmstruktur. Dass das Projekt BauKulturLandschaft eine Bereicherung mit nachhaltigem Charakter für die ILE Region darstelle, machte sie an der starken Verknüpfung mit dem ILEK (Integrierten Entwicklungskonzept der ILE) fest. Darin seien die Themen Kulturarbeit, Baukultur und Ortsentwicklung sowie der Erhalt der besonderen Naturlandschaft bereits als zentrale Handlungsschwerpunkte erfasst und für die Arbeit der ILE von großer Bedeutung.

Bildercollage zur Vorstellung des Förderprogramms Aller.Land.

„BauKulturLandschaft“ lautet der Titel des geförderten Projekts der ILE, das Anja Ebert den anwesenden Gästen anhand der ausgestellten großflächigen Werkstücke näher vorstellte. „Anhand des Dreiklangs aus den Themenfeldern Baukultur, (Sozio-)Kultur und Kulturlandschaft lassen sich Prozesse des Wandels, aber auch Traditionen und Bewährtes besonders gut aufzeigen. Ziel ist die intensive Auseinandersetzung mit diesen drei Themen, um daraus eine künstlerische Interpretation – ein kulissenartiges, collagiertes Wandbild – der Region zu erarbeiten.“ Dies geschieht federführend durch die beiden Künstlerinnen Lisa Langbein und Luzie Gerb, sowie durch die Recherche- und Zuarbeit der Projektleitung. Bisher erfolgte dafür die Auswertung von vielfältigem Kartenmaterial und Presseartikeln sowie strukturierte Interviews mit den zehn ILE-Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Die nun entstehende künstlerische Bestandsaufnahme wird im Herbst 2024 durch die ILE Region wandern und durch vertiefende Workshops zu ausgewählten Themenbereichen begleitet. So bietet sich ein wunderbarer Anlass miteinander ins Gespräch zu kommen, das Dargestellte zu bewerten, zu ergänzen und gemeinsam Ideen zu entwickeln. Sodann erging die Einladung an alle Teilnehmenden sich selbst an der Entstehung der Landkarte zu beteiligen und mithilfe von Klebezetteln, Stiften und Pins weitere Ideen, Anregungen, Korrekturen oder Fragen beizusteuern. Neben Gesprächen, Diskussionen und interessierten Nachfragen kamen viele Ergänzungen für die Künstlerinnen zustande, die nun in den weiteren Arbeitsprozess mit eingepflegt werden.

Mehr Infos zur Aller.Land Förderung der ILE Vorderer Bayerischer Wald gibt’s hier.

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Allgemein Vortrag

Workshop in Brennberg gut besucht

Energie aus Bürgerhand – Steckersolargeräte “Balkonkraftwerke

Um den Betrieb von Stecker-Solargeräten – bekannt auch als Balkon-Anlage oder Mini-PV-Anlage – ging es beim Vortrag der Enerieagentur Regensburg im Rahmen des Energiecoachings der Gemeinde Brennberg in Zusammenarbeit mit der ILE Vorderer Bayerischer Wald. Welche Vorraussetzungen es dazu benötigt, dazu referierte die Projektingenieurin Theresa Uhlemann von der Energieagentur Regensburg e.V. am Donnerstagabend im Gasthaus Wagner in Brennberg. Der Vortrag wurde durch die Anwesenheit der Fachexperten Tobias und Christian Wanninger zu einem interaktiven Workshop mit zusätzlichem Mehrwert. Beide hatten im Vorfeld zwei solcher Balkonkraftwerke aufgebaut und beantworteten Fragen zur Montage und Inbetriebnahme.

Theresa Uhlemann brachte die Besucher auf den neuesten Stand der gesetzlichen Änderungen durch das Solarpaket 1, das jüngst in Kraft trat und die Inbetriebnahme von Balkonkraftwerken, von Dach- und Gemeinschafts-PV-Anlagen vereinfachen soll. Vereinfacht wurde beispielsweise das Genehmigungsverfahren: Die Anlage ist nur im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur einzutragen. Uhlemann ging eingangs auch auf die Steckerthematik ein. Noch keine endgültige Entscheidung gibt es hinsichtlich der „gängigen technischen Vorraussetzung“ zwischen Schuko-Stecker und Wieland-Stecker. Während die Wieland-Steckdose speziell als Einspeisesteckdose entwickelt wurde, handelt es sich beim Schukostecker um einen flexiblen Standartstecker. Eine Entscheidung soll bis Ende des Jahres vorliegen.

Eine Balkon-PV-Anlage ist keine Inselanlage. Sie funktioniert nicht bei Stromausfall. Dennoch kann sie entscheidend zur Stromwende beitragen, denn der Strom wird unmittelbar vor Ort verwendet. Bei Preisen von 300 bis 500 Euro je Stecker-Anlage sind die Kosten je nach Ausrichtung – möglichst nach Süden mit einer optimalen Neigung von 30 ° – in zwei bis fünf Jahren wieder eingespart. Je Stecker-Solargerät können durchschnittlich 2,5 Tonnen CO2 in 20 Jahren eingespart werden.

Weitere Hinweise zu qualitativ hochwertigen Balkonkraftwerken gibt die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. unter https://www.dgs.de .

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin, Fachbereich 1 – Energie und Information, Forschungsgruppe Solarspeichersysteme hat im Internet noch einen Simulator geschaffen, in dem man eigene Daten unter https://solar.htw-berlin.de/rechner/stecker-solar-simulator/ berechnen kann.

Wer Informationen zum Vortrag möchte, kann sich gerne bei uns in der Geschäftsstelle melden.

Kontakt:

ILE Vorderer Bayerischer Wald
Rathausplatz 1
93086 Wörth a.d.Donau
E-Mail: info@ile-vbw.de
Tel. 09482/9403-75 oder -72, Fax 09482/9403-40

Unser Bild zeigt die beiden ILE-Bürgermeisterinnen Elisabeth Kerscher und Irmgard Sauerer mit Theresa Uhlemann von der Energieagentur Regensburg, Christian Wanninger und Tobias Wanninger sowie Martina Kulzer von der ILE-Geschäftsstelle.



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Aktuelles Allgemein

Netzwerktreffen der Seniorenbeauftragten

Zu Gast im Seniorenzentrum Rettenbach

Rettenbach/Landkreis. Kürzlich trafen sich die Seniorenbeauftragten und in der Seniorenarbeit Tätigen zum 3. gemeinsamen Treffen in der Gemeinde Rettenbach. Der Dank der ILE ging an Herrn Bauer von der St. Rupert Verwaltungs- und Mietbetreuungs-GmbH, der im Vorfeld die Senioreneinrichtung mit betreutem Wohnen und der Tagesstätte, die in absehbarer Zeit wieder betrieben werden soll, zeigte.

Neben der Vorsitzenden der ILE, Bürgermeisterin Irmgard Sauerer, Martina Kulzer und Gerlinde Fink von der ILE-Geschäftsstelle nahm sich auch Bürgermeister Alois Hamperl aus Rettenbach Zeit und hieß in einem kurzen Grußwort die Teilnehmenden willkommen. Im Anschluss daran durften sich die Besucher einen Eindruck vom Seniorenzentrum Rettenbach bei einem Rundgang verschaffen, wobei Herr Bauer viele Fragen beantwortete. Beim anschließenden Austausch berichteten die beiden Vertreterinnen der Landkreise über ihre Arbeit und die Demografiekonzepte, die es sowohl im Landkreis Cham als auch im Landkreis Regensburg gibt.

Petra Haslbeck, Leiterin der Abteilung „Hilfen in schwierigen Lebenslagen“ und Pflegestützpunkt Plus im Landkreis Regensburg betonte dabei, dass man sich dort als „Problemlöser“ sieht und dank des großen Netzwerkes allen Menschen in Not Hilfe zukommen lässt. Neben der klassischen Hilfe im Senioren- und Pflegebereich bietet man auch Wohn- und Pflegeberatung an. Noch Nachholbedarf sieht Haslbeck bei den Kommunen im Bereich der Integration. „Seniorenbeauftragte gibt es in fast allen Gemeinden, aber Behindertenbeauftragten fehlen oftmals noch!“ Auch in Bezug auf Neurodivergenzen oder Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sehe sie noch „Luft nach oben!“ Dabei hob sie auch die Hilfe zur Selbsthilfe hervor: „Helfen es selbst zu tun!“ sei die richtige Hilfe.

Martina Pfeilschifter vom Sachgebiet Betreuung, Heimaufsicht, Senioren und Ausbildungsförderung im Landkreis Cham informiert über das generationenübergreifende Demografiekonzept des Landkreises Cham zu den Themen Gesundheit, Mobilität, Vernetzung und Wohnen, das man seit 2013 umsetzt. Als Gesundheitsregion installierte man viele Gesundheitsbotschafter*innen und organisiert darüber hinaus viele Vorträge. Zweimal jährlich finden Treffen der Seniorenbeauftragten in den 39 Gemeinden statt, zudem gibt es wöchentliche Treffen zur „Demenzverzögerung“. Der „Treffpunkt Ehrenamt“ im Landkreis Cham gibt weitere Hilfestellung für Vereine und Ehrenamtliche bei verschiedenen Themen.

Beim anschließenden Austausch der Seniorenbeauftragten wurde betont, dass nach wie vor Mitstreiter oder weitere ehrenamtliche Helfer für verschiedene Aktionen gesucht werden. „Nicht immer ist alles ehrenamtlich zu leisten“ stellte man fest. „Es sind leider überall die gleichen Engagierten!“ Allerdings will man auch weiter enger zusammenarbeiten und gerade in Pfarreiengemeinschaften bilden sich größere Gruppen und verschiedene Angebote heraus, die dann auch von mehreren Schultern getragen werden. „Wir müssen nicht alle das gleiche doppelt anbieten, wir können uns auch zusammentun!“, war das Fazit.

Nach wie vor sind zu verschiedenen Angeboten alle Senior*innen zu gemeinsamen Veranstaltungen im ILE-Gebiet willkommen. Wer Angebote sucht, findet diese hier unter https://ile-vorderer-bayerischer-wald.de/veranstaltungen/fuer-senioren/ .

Die ILE Vorderer Bayerischer Wald hilft auch weiterhin dabei gerne, gemeinsame Veranstaltungen zu bewerben.

Kontakt:
gerlinde.fink@ile-vbw.de
Tel. 09482/9403-72

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Allgemein ILE-Sitzung

Kurzbericht der ILE-Sitzung vom 18.06.2024

Die vergangene ILE-Sitzung fand am 18.06.2024 im Bürgersaal in Wörth a.d.Donau statt. Zunächst wurde die vom Rechnungsausschuss geprüfte Jahresrechnung 2023 vorgestellt und anschließend einstimmig beschlossen. Es folgte die Entlastung durch die Mitglieder der Zweckverbandsversammlung.

In zweiten Tagesordnungspunkt stellte Kämmerin Simone Weber den Haushaltsplan, die Haushaltssatzung und den Stellenplan für das Jahr 2024 vor. Im Verwaltungshaushalt werden 385.000 € veranschlagt. Der Vermögenshaushalt liegt bei 61.500 €.

Im Stellenplan sind für das Jahr 2024 vier Stellen vorgesehen. Das ILE-Management umfasst drei Teilzeitstellen, wovon eine derzeit aufgrund von Elternzeit nicht besetzt ist. Eine weitere Stelle ist für das Klimaschutzmanagement der ILE eingestellt. Haushaltssatzung und Stellenplan wurden jeweils mit zwei Gegenstimmen beschlossen.

Aufgrund des Weggangs von Klimaschutzmanager Adrian Brieden, wird die Stelle des Klimaschutzmanagers ab Juli nicht mehr besetzt sein. Für eine Nachbesetzung möchte man jedoch die endgültige Förderzusage der Förderstelle abwarten. Vorsitzende Irmgard Sauerer bedankte sich bei Adrian Brieden sehr herzlich für die geleistete Arbeit in der ILE und wünschte ihm für die neue Herausforderung viel Erfolg.

Im Anschluss folgte der nichtöffentliche Teil der Sitzung

Die nächste ILE-Sitzung findet am 30. Juli 2024 in Rettenbach statt. Die Tagesordnung wird rechtzeitig bekanntgegeben.

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Aktuelles Allgemein

Verschnaufpause neu aufgelegt

Die Broschüre „Verschnaufpause“ mit vielen Freizeittipps in der Region Vorderer Bayerischer Wald wurde überarbeitet und neu aufgelegt. Egal ob Sie Freizeittipps für sich oder Bekannte suchen oder empfehlen wollen, in der 48-seitigen Broschüren finden Sie von den Vermietern über Rad- und Wandertipps alles Wichtige rund um die Region. Die Broschüre kann kostenlos in den Gemeindeverwaltungen in Altenthann, Bernhardswald, Brennberg, Falkenstein, Michelsneukirchen, Rettenbach, Wald, Wiesent, Wörth a.d.Donau, Zell oder auch in der Kooperationsgemeinde Wiesenfelden während der Öffnungszeiten abgeholt werden. Darüber hinaus können sie die Broschüre auch per E-Mail an info@ile-vbw.de anfordern.

Weitere Urlaubs- und Freizeittipps

Wenn Sie weitere Informationen zu Erlebnissen und Angeboten im Vorderen Bayerischen Wald suchen werden Sie auf der Homepage www.vorderer-bayerischer-wald.de fündig. 

Kontakt: ILE Vorderer Bayerischer Wald, Rathausplatz 1, 93086 Wörth a.d.Donau

Erreichbar Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 12.30 Uhr und Dienstag und Mittwoch auch von 13.00 bis 15.30 Uhr.

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Aktuelles Wandern

„Wandern im Regensburger Land“

Wanderführer im praktischen Format neu aufgelegt

Regensburg (RL). Neue Pfade entdecken, zur Ruhe kommen: Bewegung an der frischen Luft tut Körper und Seele gut. Der zum achten Mal vom Landkreis Regensburg gemeinsam mit der AOK Direktion Regensburg-Neumarkt neu aufgelegte Wanderführer „Wandern im Regensburger Land“ dient den Landkreisbürgerinnnen und -bürgern dabei als idealer Wegbegleiter. Er beinhaltet über 50 Wandertipps aus 32 Gemeinden mit Touren zwischen drei und 25 Kilometern Länge.

„Der Wanderführer hat sich als beliebte Sammlung von Tourenvorschlägen etabliert und macht den Landkreis für Naherholer und Urlaubsgäste gleichermaßen erlebbar. Ob Schlösserwanderung am Regen, Besinnungsweg Hainsacker, Geopfad Tegernheimer Schlucht oder Max Schultze-Steig – für jeden findet sich das passende Angebot“, erklärt Landrätin Tanja Schweiger und verweist dabei auch auf die elf  enthaltenen familienfreundlichen Touren.

Das Wanderroutenangebot wird auch in einer Übersichtskarte abgebildet und besteht hauptsächlich aus Rundkursen, die den Teilräumen Bayerischer Jura, Vorderer Bayerischer Wald und südlich der Donau zugeordnet sind. Jede Tour enthält neben einer Beschreibung einen Kartenausschnitt, ein Höhenprofil, sowie Infos zu ÖPNV-Anbindung, Streckencharakter und Einkehrhinweisen. „Im Rahmen der Neuauflage haben wir alle Serviceinhalte aktualisiert und die Touren überarbeitet. Zudem wurden zwei Rundwanderwege rund um Schierling neu aufgegriffen“, so Stefanie Holzhäuser vom Tourismusteam des Landkreises, die an der Neuauflage maßgeblich mitgewirkt hat.

„Für die spontane Tourengestaltung lohnt sich auch ein Blick ins Internet“, ergänzt Susanne Kammerer, Bereichsleiterin für Tourismus am Landratsamt Regensburg. „Alle Wandertipps sind per QR-Code im Tourenportal des Landkreises unter www.landkreis-regensburg.de, Rubrik Freizeit/Tourismus, Wandern, abrufbar. Über einen Suchfilter können gewünschte Touren nach Schwierigkeit, Dauer und Streckenlänge gefiltert und mit Kartendarstellung angesehen werden“, so die Touristikerin. Auch längere Wanderrouten wie die Burgensteige, der Main-Donau-Wanderweg, die Obsterlebnisspazierwege oder die Via Nova sind darin zu finden. Die Tourendaten können auch ausgedruckt oder die GPX-Daten heruntergeladen werden.

AOK-Direktor Gerhard Lindner bezeichnet das Wandern als wunderbaren Fitnesssport. „In der Natur ist der Alltagsstress schnell vergessen. Wandern trainiert auch unseren Körper, kurbelt den Kalorienverbrauch an und ist für Menschen aller Altersstufen und mit verschiedenen Fitness-Leveln geeignet. Sie alle werden im neuen Wanderführer bestimmt die passende Strecke finden“, so Lindner, der sich beim Tourismusteam am Landratsamt für die hervorragende Arbeit und die gute Zusammenarbeit bedankt. Der Wanderführer kann kostenlos im Prospektshop des Tourismusbüros des Landkreises unter www.landkreis-regensburg.de/freizeit-tourismus oder per Telefon 0941 4009-495 bestellt werden. Er ist auch bei der AOK-Geschäftsstelle Regensburg, Bruderwöhrdstr. 9, 93055 Regensburg, Telefon 0941 796060 erhältlich. 

Der Landkreis versteht sich touristisch in der Angebotsgestaltung als „konzeptionelles Dach“ für die Gemeinden, das die Freizeitangebote der Gemeinden bündelt, um die Prospektmengen auf Ortsebene zugunsten einer Regionsbroschüre zu reduzieren.

Alle Wandertipps sind per QR-Code im Tourenportal des Landkreises unter www.landkreis-regensburg.de, Rubrik Freizeit/Tourismus, Wandern, abrufbar.

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Allgemein ILE-Sitzung

Kurzbericht der ILE-Sitzung am 30.04.2024

Am Dienstag, 30.04.2024 fanden sich die zehn Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der ILE-Kommunen zur Verbandssitzung in Michelsneukirchen ein. Gemeinsam mit den Kulturreferenten der beiden Landkreise Dr. Bärbel Kleindorfer-Marx und Dr. Thomas Feuerer sowie dem dreiköpfigen Team des Projektbüros bauwärts stiegen sie zunächst in die Planungen des Projekts BauKulturLandschaft Vorderer Bayerischer Wald ein, das mit rund 40.000 Euro vom bundesweiten Kulturförderprogramm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ unterstützt wird. Verwendet werden die Mittel für Veranstaltungen, Workshops und den Aufbau eines Netzwerks zum Thema Baukultur. Die Ortskerne der Gemeinden, bedeutende Bauten sowie Denkmäler stehen dabei im Mittelpunkt und werden baukulturell erfasst und in eine künstlerische Landkarte aufgenommen.

In den nächsten Wochen werden die Projektverantwortlichen der ILE und vom Büro bauwärts Interviews und Spaziergänge in den zehn Kommunen organisieren. Gemeinsam mit ehrenamtlich engagierten und interessierten Personen aus den jeweiligen Orten sollen die baulichen Besonderheiten erfasst werden und mögliche Ideen für eine weitere Nutzung oder Umgestaltung diskutiert werden. Veranschaulicht werde dieser Ideenfindungsprozess in einer großen Collage, die von zwei Künstler/innen gemalt und anschließend in der Region der Öffentlichkeit vorgestellt werde. In einer weiteren Förderphase von 2025 bis 2030, für die sich die ILE ebenfalls bewerben möchte, können die Ansätze und Ideen dann weitergeführt und umgesetzt werden. Für diesen Zeitraum stellt das Aller. Land Programm rund 30 deutschen Regionen jeweils 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Vorsitzende der ILE Vorderer Bayerischer Wald Irmgard Sauerer sprach insbesondere den beiden Landkreisen Cham und Regensburg ihren großen Dank aus: „Das Projekt Aller.Land zielt sehr stark auf Vernetzung und regionale Partnerschaften ab. Als ILE sind wir in der glücklichen Lage bereits viele Verknüpfungen und Netzwerke zu haben, die wir anzapfen und nutzen können. Besonders den beiden Landkreisen danken wir sehr für ihre partnerschaftliche Unterstützung in der Bewerbungsphase – aber auch bei der Umsetzung in den nächsten Monaten.“

Während die Fördermittel in der aktuellen Periode für die Netzwerkarbeit und eine künstlerische Darstellung der Baukultur in der Region genutzt werden, sind auch für die mögliche zweite Förderphase ab 2025 investive Maßnahmen, also Anschaffungen oder bauliche Aktivitäten, ausgeschlossen. Die Mittel sollen laut dem Fördermittelgeber für projektbezogene Sach- und Personalkosten verwendet werden. Möglich ist auch die Schaffung eines regionalen Projektfonds, für den sich Vereine und Privatpersonen mit geeigneten Projekten bewerben können.

Im zweiten Tagesordnungspunkt der ILE-Sitzung stellte ILE-Mitarbeiterin Gerlinde Fink die überarbeitete „Verschnaufpause“ vor. Die Imagebroschüre der Urlaubsregion Vorderer Bayerischer Wald beinhaltet ein Gastgeberverzeichnis, Wandertipps und die Ausflugsziele in der Region. Die Broschüre erscheint in einer Auflage von 6.000 Stück und ist in den Rathäusern und Verwaltungen erhältlich.

Im Anschluss folgte der nichtöffentliche Teil der Sitzung.

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Klimaschutzmanagement Vortrag

Klimaschutzkonzept vorgestellt

Das Klimaschutzkonzept der ILE Vorderer Bayerischer Wald wurde an zwei Abendterminen in Wald und Wiesent der Öffentlichkeit präsentiert. ILE-Klimaschutzmanager Adrian Brieden durfte hierzu etwa 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen.

Anfangs wurde den Anwesenden ein allgemeiner Überblick zum Einstieg in die Thematik gegeben. So erklärte der Klimaschutzmanager den Treibhauseffekt, die Wirkung verschiedener Treibhausgase und wie das menschliche Wirtschaften zu einer globalen Klimaveränderung führt. Auch die bereits auftretenden und zukünftig erwartbaren Folgen des Klimawandels wurden aufgezeigt. „Ein Temperaturrekord folgt dem anderen, sowohl in der Atmosphäre als auch in den Ozeanen“ führte Brieden aus. Bereits heute gibt es deshalb mehr Dürren, Hochwasser und Extremwetterereignisse.

Um dieser Entwicklung entgegen zu treten, müssen Treibhausgasemissionen dringend verringert und vermieden werden. Alle Maßnahmen die hierzu beitragen seien Klimaschutzmaßnahmen, erklärte Brieden. Beispielhaft nannte der Klimaschutzmanager hierfür die Erzeugung von Energie durch erneuerbare Quellen, das Einsparen von Energie und die Steigerung der Suffizienz, sowie das gezielte Binden von Treibhausgasen aus der Atmosphäre. Aktiv Klimaschutz zu betreiben biete außer der Erhaltung unserer Lebensgrundlage die Möglichkeit unseren Wohlstand zu sichern, unsere Unabhängigkeit auszubauen und vor allem die regionale Wertschöpfung zu stärken.

Diese Herausforderungen geht die ILE Vorderer Bayerischer Wald mit dem Motto: „Klimaschutz beginnt bei jedem von uns und gemeinsam sind wir stärker“ an. Als Grundlage einer klimaneutralen Zukunft wurde das vorgestellte Klimaschutzkonzept erstellt. Es beinhaltet eine Ist-Zustandsanalyse auf deren Basis Einsparpotenziale und Ausbaupotenziale erneuerbarer Energien ermittelt wurden. Die auf dieser Grundlage gemeinsam entwickelten Maßnahmen dienen als Ideenarchiv für die nächsten Jahre. Insgesamt ist das Klimaschutzkonzept ein langfristig angelegter dynamischer Leitfaden, der entsprechend der zukünftigen Begebenheiten angepasst werden kann. „Um im Klimaschutz voranzukommen, müssen neben den Kommunen auch die privaten Haushalte und Unternehmen mit ins Boot geholt werden“ appellierte Klimaschutzmanager Adrian Brieden abschließend.

Nachdem der Referent zu guter Letzt noch einige Fördermöglichkeiten von Klimaschutzmaßnahmen und nützliche Online-Tools aufzeigte, wurde an beiden Vortragsabenden noch rege über das Thema Klimaschutz diskutiert.

Das Klimaschutzkonzept der ILE Vorderer Bayerischer Wald ist hier einsehbar: Klimaschutzkonzept

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Aktuelles ILE-Sitzung

Kurzbericht der ILE-Sitzung am 12.03.24

Am Dienstag, 12. März, fand im Sitzungssaal der Marktgemeinde Falkenstein die erste Zweckverbandssitzung der ILE Vorderer Bayerischer Wald in 2024 statt. Im öffentlichen Teil der Sitzung wurde das nunmehr fertige und in Druckfassung erstellte Klimaschutzkonzept von Klimaschutzmanager Adrian Brieden an die Kommunen übergeben.

Bei der Sitzung selbst erinnerte ILE-Managerin Martina Kulzer nochmals an die zweitägige Zwischenevaluierung der ILE VBW in Plankstetten, die von den beiden Moderatoren Michael Neft und Sven Päplow moderiert wurde und bei der neben zwei Geschäftsstellenleitern auch die beiden Vertreterinnen der Wirtschaftsförderungen der Landkreise Cham und Regensburg anwesend waren. Im Vorfeld der Sitzung wurde ein Bericht dazu an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister verschickt, der in der Sitzung einstimmig angenommen und beschlossen wurde. Beim Seminar wurde die Arbeit der ILE seit ihrer Anerkennung 2020 bis dato anhand der Handlungsfelder des ILEKs evaluiert und überprüft. Der Bericht umfasst auch die Schwerpunkte der zukünftigen ILE-Arbeit, die im Rahmen der Evaluierung herausgearbeitet wurden.

Kulzer berichtete weiter, dass für die aktuelle Förderperiode 24 Projektanträge für das Förderprogramm Regionalbudget eingereicht wurden. Das Auswahlgremium nahm am 6. Februar die Bewertung vor, wodurch sich 21 Projekte für eine Förderung qualifizierten. Die zur Verfügung stehenden 100.000 € wurden nach den geltenden Regeln verteilt. Insgesamt können für 2024 14 Projektträger/innen gefördert werden. Die Fördermittel verteilen sich auf 4 kommunale (21.324,34 €) und 6 private Projektträger/innen (32.267,68 €) sowie 4 Vereine (31.149,70 €). Eine Auflistung der Projekte ist hier einzusehen: https://ile-vorderer-bayerischer-wald.de/regionalbudget/regionalbudget-projekte-2024/

Klimaschutzmanager Brieden demonstrierte nachfolgend das neue 3D-Analyse Tool zu Windkraft und Photovoltaik des Energie-Atlas Bayern. Unter https://www.energieatlas.bayern.de/ können die Kommunen realitätsnah Wind- und PV-Projekte visualisieren, planen und verschiedene Szenarien ausloten. Zum Thema der Nachtabschaltung von Straßenbeleuchtung zeigt Brieden am Beispiel der Gemeinde Brennberg die Vorteile dieser Maßnahme auf. Ausgehend von ursprünglich 4.050 Stunden jährlicher Brenndauer konnte diese durch eine Nachtabschaltung zwischen 1:00 und 4:00 Uhr morgens erheblich reduziert werden. Die Maßnahme hat eine Energieeinsparung von knapp 10.000 kWh und damit eine Reduktion um etwa 27 % zur Folge. Umgerechnet entspricht die Einsparung jährlich circa 4 Tonnen CO2 und etwa 3.000 €. Für die Mitteilungsblätter stellt Brieden den Kommunen 16 Informationsseiten mit vielfältigen Themen aus dem Bereich Klimaschutz zur Verfügung. Das Klimaschutzkonzept wird im April an zwei Terminen in Wald und Wiesent vorgestellt. ILE-Mitarbeiterin Gerlinde Fink informiert abschließend noch über die Landesgartenschau vom 22. Mai bis 5. Oktober 2025 in Furth im Wald. Die Teilnahme von Gruppen aus der ILE-Region wird als positive Möglichkeit der Präsentation gesehen und soll wahrgenommen werden.

Es folgte die nichtöffentliche Sitzung.

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Klimaschutzmanagement Vortrag

Windkümmerer referierten in Falkenstein

ILE-Klimaschutzmanager lud zum Vortrag – Thema Windkraft stieß auf große Resonanz

Falkenstein/Vorderer Bayerischer Wald. Neben zahlreichen Themen der kommunalen Zusammenarbeit hat sich die ILE Vorderer Bayerischer Wald vor allem auch dem Thema Klimaschutz verschrieben. So stellte man nicht nur vor eineinhalb Jahren einen Klimaschutzmanager ein, sondern informiert in einer Bildungsreihe auch immer wieder im Rahmen von Vorträgen zu interessanten Themen. Das diesmal ausgewählte Thema „Windkraft“ lockte 30 Interessierte in den Gasthof „Zur Post“ nach Falkenstein. Die Thematik wurde den Anwesenden sehr anschaulich und sympathisch von Elena Gehlich und Sebastian Zirngibl von der Energieagentur Regensburg nähergebracht.

ILE-Klimaschutzmanager Adrian Brieden durfte zum Vortrag „Windenergie in der ILE Vorderer Bayerischer Wald“ im Gasthof „Zur Post“ in Falkenstein 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus fast der gesamten ILE-Region begrüßen, ebenso die beiden Referenten des Abends, die Windkümmerer Elena Gehlich und Sebastian Zirngibl von der Energieagentur Regensburg. Die Energieagentur Regensburg ist ein interkommunaler Verein, der aus 190 Mitgliedern (Kommunen und Unternehmen) besteht und mit 17 Festangestellten hauptsächlich den Raum Regensburg in Energie- und Klimaschutzfragen unterstützt. Dem Vortrag wohnten zudem Falkensteins Bürgermeisterin Heike Fries, die ILE-Vorsitzende, Brennbergs Bürgermeisterin Irmgard Sauerer, sowie ihr Stellvertreter, Zells Bürgermeister Thomas Schwarzfischer bei.

Eingangs ging Zirngibl auf die genaue Ausgangssituation in den Landkreisen Regensburg und Cham, auf die Hintergründe der Nutzung erneuerbarer Energiequellen und den Verbrauch endlicher fossiler Ressourcen ein. „Was in der aktuellen Diskussion gerne vergessen wird ist, dass sämtliche fossile Rohstoffe endlich sind, im Gegensatz zu den Erneuerbaren“, so der Experte. Auch die Frage nach dem „Warum“ wurde durch Zahlen und Fakten zum Fortschreiten des Klimawandels nochmals eindringlich geklärt.

Anschließend gab der Diplomingenieur Einblicke in den aktuellen Sachstand zum Thema Windkraft in den beiden Landkreisen. So muss der Freistaat Bayern nach dem neuen Wind-an-Land-Gesetz bis Ende 2027 1,1 % der bayerischen Fläche und bis Ende 2032 1,8 % der Fläche als Windenergiegebiete ausweisen. Für die ILE Region Vorderer Bayerischer Wald ist hier der regionale Planungsverband der Region 11, zu der auch die Landkreise Cham und Regensburg gehören, zuständig. Die ansässigen Kommunen haben hierzu bereits Vorschläge für geeignete Flächen eingereicht, welche nochmals durch den Planungsverband gefiltert und in den Plan eingepflegt werden können. Nach Festlegung des Regionalplans wird die aktuell geltende Privilegierung der Windkraft im Außenbereich gemäß der aktuellen 10H-Light-Regelung aufgehoben und auf die ausgewiesenen Windenergiegebiete begrenzt, erklärte der Referent.

Im Folgenden klärte Windkümmererkollegin Elena Gehlich über gängige Mythen und Fakten in Bezug auf die Windenergienutzung auf. Windkraftanlagen benötigen im Betrieb lediglich die Fläche von drei Einfamilienhäusern, liefern allerdings Strom für 1.000 bis 2.000 Einfamilienhäuser, so die Expertin. Ebenfalls rechnete sie vor, dass im Vergleich zu einem bestehenden Wald die 1000-fache Menge CO­2 bei der Nutzung für Windenergie gespart werden könne. Auch die Belastung durch Schattenwurf ist sehr gering und gesetzlich reglementiert. Ebenso sei die Gefahr die durch Eiswurf von den Anlagen ausgeht in unseren Breiten zu vernachlässigen.

Die von Windenergieanlagen ausgehende Lärm- und Infraschallbelastung sei im Vergleich zum Autoverkehr ebenfalls sehr gering und stark reglementiert, führte Gehlich weiter aus. So habe man in 170 Metern Abstand zu einem Windrad noch 50 Dezibel Lautstärke, bei einer Autobahn müsste man einen Abstand von 1.100 Metern einnehmen, um diesen Wert zu erreichen. Noch deutlicher verhält es sich beim Thema Infraschall. So sind ab einem Abstand von 300 m zum Windrad kaum Unterschiede zwischen Umgebungs- und Anlageninfraschall messbar. Um der Infraschalldosis einer 3-stündigen Autofahrt ausgesetzt zu sein, müsste man 20 Jahre in 300 Metern Entfernung zu einem Windrad verbringen, verdeutlichte die Referentin eindrücklich.

Abschließend wurde am Beispiel des Rotmilans der Einfluss des Baus von Windenergieanlagen auf bedrohte Vogelarten aufgezeigt. Bezüglich der Todesursachen von Vögeln im Allgemeinen kommen durch Windräder nur eine sehr begrenzte Zahl an Individuen zu Tode. Sterben durch Windräder nur einige Tausend Vögel pro Jahr, sind es rund 70 Millionen durch den Straßenverkehr, 100 Millionen Exemplare durch Hauskatzen und knapp unter 120 Millionen durch Glasflächen an Gebäuden.

Im Anschluss an den Vortrag wurde noch über die Nutzung von Windenergie, über die Notwendigkeit des Stromnetzausbaus, bis hin zu grundsätzlichen Themen der Energiewende diskutiert.

Die Windkümmerin referierte in Falkenstein zum Thema Windkraft.

Bild: ILE-Klimaschutzmanager Adrian Brieden und die Windkümmerer Elena Gehlich und Sebastian Zirngibl informierten zum Thema Windkraft.

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Aktuelles Allgemein ILE-Sitzung

Kurzbericht der ILE-Sitzung am 21.12.2023

Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen traf sich die Zweckverbandsversammlung der ILE Vorderer Bayerischer Wald im Sitzungssaal des Rathauses Wörth. Ein dringender Beschluss zur Beantragung der Förderung für die Fortführung des Klimaschutzmanagements wurde gefasst.

Eingangs beschrieb Vorsitzende Irmgard Sauerer die bisherige Tätigkeit des Klimaschutzmanagers Adrian Brieden, dessen Stelle noch bis Juli 2024 durch die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert wird. Erst kürzlich stellte Brieden den Bürgermeister*innen das ausgearbeitete Klimaschutzkonzept für die ILE-Region vor und betonte die Wichtigkeit der Weiterführung und Umsetzung der erarbeiteten Klimaschutzmaßnahmen. Einer Fortführung des Klimaschutzmanagements über weitere drei Jahre stimmten nur acht der zehn ILE-Gemeinderatsgremien in ihren Sitzungen zu. „Die Mehrheit der Kommunen sieht das Vorhaben weiterhin positiv, weshalb wir heute den Beschluss zur Förderantragstellung fassen sollten“, erklärte Vorsitzende Sauerer die Sachlage.

Zells Bürgermeister Thomas Schwarzfischer hob die Bedeutung von Klimaschutz hervor. Klimaschutz sei ein sehr langfristiges Thema, an dem die heutige Generation jedoch von ihren Nachkommen in einigen Jahren gemessen werde. Die Chance etwas zu verbessern sollte aus seiner Sicht nicht vertan werden. Bürgermeister Florian Obermeier aus Bernhardswald forderte ein klares Bekenntnis aller Kommunen zur ILE-Gemeinschaft und zur Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz.

Für das Anschlussvorhaben wird vom Fördermittelgeber eine 40 prozentige Förderung in Aussicht gestellt. Da aufgrund der Bundeshaushaltssperre derzeit viele Fördervorhaben gestoppt sind, ist jedoch nicht abzusehen, ob der Zweckverband mit einem Zuschlag rechnen kann. Werde innerhalb der bis Mitte Januar laufenden Frist kein Antrag gestellt, habe man die Chance auf eine Förderung aber gänzlich vertan. Dies sollte nicht riskiert werden, waren sich die meisten Gremiumsmitglieder einig. Das Anschlussvorhaben Klimaschutzmanagement und die dazugehörige Förderantragstellung wurde von der Zweckverbandsversammlung mit einer Gegenstimme mehrheitlich beschlossen.

ILE-Managerin Martina Kulzer informierte über einen Besuch der ILE Neubürg aus der Fränkischen Schweiz im April 2024. Eine Abordnung der dortigen ILE-Bürgermeister*innen und Geschäftsstellenleiter*innen wird einen Tag im Vorderen Bayerischen Wald verbringen und Projekte im ILE-Gebiet besichtigen. Weiterhin wurde an die anstehende Zwischenevaluierung der ILE Vorderer Bayerischer Wald am 24. und 25. Januar 2024 im Kloster Plankstetten erinnert.

Die Bürgermeister der Gemeinden Zell und Michelsneukirchen regten die gemeinsame Bestellung von Verbrauchsmaterial, sowie die Buchung von Mitarbeiterschulungen für die Bauhöfe an. Gemeinsam sollen so Kapazitäten gebündelt und Kosten gespart werden.

Im Anschluss folgte der nichtöffentliche Teil der Sitzung.

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Aktuelles Allgemein ILE-Sitzung

Kurzbericht der ILE-Sitzung am 12.12.2023

Die ILE-Sitzung fand im Gemeinde-/Pfarrsaal der Gemeinde Brennberg statt.

Im öffentlichen Teil der Sitzung wurde das Klimaschutzkonzept, das vom eigens dafür angestellten Klimaschutzmanager Adrian Brieden in den letzten eineinhalb Jahren erstellt wurde, erstmals öffentlich vorgestellt.

Hierzu legte Adrian Brieden im Detail den Aufbau, den zurückliegenden Projektablauf, sowie im Einzelnen die Bestandsanalysen der Strom-, Wärme-, Verkehrs- und Co2-Bilanzen dar. Überführt man die ermittelten Energieverbräuche mithilfe von Emissionsfaktoren in eine CO2-Bilanz für die ILE Vorderer Bayerischer Wald, so ergibt sich ein CO2-Ausstoß von 178.000 Tonnen im Jahr 2020, so Brieden. Pro Kopf bedeutet dies einen CO2-Ausstoß von 6,3 Tonnen pro Jahr, was unter dem deutschen Mittelwert von rund 9,0 Tonnen pro Kopf und Jahr liegt. Daraus ergeben sich Potentiale und Szenarien. Beim sogenannten „Klima-Szenario“ könnte der CO2-Ausstoß um 95 % reduziert werden. Dies sei zu erreichen, wenn alle im Konzept aufgeführten Potenziale ausgeschöpft würden. Beim „Mindest-Szenario“ könnte der CO2-Ausstoß auf 1,4 Tonnen/Jahr/Person reduziert werden, was einer Reduzierung von 80 % entspricht, allerdings knapp hinter den Bundeszielen liegt. Mit einem Ausbau von Balkon-PV-Anlagen könnten aber hier noch 104 bis 105 % bilanzielle Deckung erreicht werden.

Als besonders wichtig stellte Brieden aber die Verstetigung der Ziele und Umsetzung der Maßnahmen heraus. „Damit beginnt die eigentliche Arbeit erst! Die Umsetzung des Konzeptes ist zur Zielerreichung essentiell.“ Ein notwendiges Controlling, eine jährliche Bewertung der Maßnahmen und Anpassung des Maßnahmenkatalogs gehören nicht nur nach seiner Meinung ebenso dazu, wie die Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch nach Meinung der anwesenden Kommunen.

Mit ihrem klimapolitischen Leitbild aus dem Sommer 2023 setzte sich die ILE Vorderer Bayerischer Wald durchaus ambitionierte Ziele. Doch gerade die beiden Potentialanalysen zeigen bei kontinuierlicher Umsetzung der Maßnahmen Potentiale von 100 bis 150 % Einsparung auf. Neben einer umfangreichen Faktenlage, die im Konzept beleuchtet wird, stehen darin auch 80 Maßnahmenblätter, mit denen der Klimaschutzmanager gerne in den kommenden Jahren die ILE-Region zum Ziel der Klimaneutralität führen möchte. Das Klimaschutzkonzept wurde in Brennberg einstimmig abgesegnet und beschlossen.

Im Rahmen der ILE-Sitzung informierte Regionalmanagerin Martina Kulzer kurz über das bundesweite Förderprogramm „Aller.Land“, wofür sich die ILE Vorderer Bayersicher Wald kurzfristig mit der Projektidee „BauKulturLandschaft Vorderer Bayerischer Wald“ noch bewarb und mit insgesamt 93 Regionen bundesweit ausgewählt wurde. Aller.Land ist ein Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie und richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache Regionen in ganz Deutschland. Über einen Zeitraum von sechs Jahren sollen sich dort längerfristige und beteiligungsorientierte Kulturvorhaben entwickeln. In der ersten Phase gibt es hierfür 40.000 Euro an Fördermittel ohne Kofinanzierung. In einer zweiten Förderphase, wofür man sich erneut qualifizieren muss, sind bis zu 1,5 Millionen Euro mit 10 % Kofinanzierung in Aussicht gestellt.

ILE-Mitarbeiterin Gerlinde Fink berichtete vom Abschluss des Regionalbudgets 2023. Die Fördermittel von 79.661 Euro vom ALE sind eingetroffen und werden aktuell mit dem Anteil der ILE Vorderer Bayerischer Wald in Höhe von 88.851,22 Euro an die 13 Projektträger ausbezahlt. 2023 wurden somit 186.485 Euro in der Region investiert. Insgesamt beläuft sich der Invest-Betrag in den letzten drei Jahren durch das Regionalbudget auf 594.000 Euro. Zudem stellte die Mitarbeiterin die neue Wanderkarte vor, die überarbeitet und in einer Auflage von 5000 Stück gedruckt wurde. Auch die Gemeinde Wiesenfelden beteiligte sich wieder an dem Projekt.

Adrian Brieden informierte, dass derzeit der Antrag für die gemeinsame Wärmeplanung so wie geplant aufgrund der Haushaltssperre nicht eingereicht werden kann. Zudem warb er für die Infoveranstaltung in Falkenstein am 16. Januar mit der Windkümmerin Elena Gehlich.

Es folgte der nichtöffentliche Teil der Zweckverbandssitzung.

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Aktuelles

Vorstandschaft gewählt

Am Montag, 20. November, fand die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Vorderer Bayerischer Wald – kurz auch AG Vorwald genannt – im Gasthaus Jäger in Michelsneukirchen statt. Zells Bürgermeister Thomas Schwarzfischer und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft durfte 15 Mitglieder von insgesamt 31 begrüßen. Gekommen war auch die neue ILE-Regionalmanagerin Martina Kulzer, die für 12 Monate nun die Elternzeit für Lea Hildebrandt übernimmt und sich diesem Kreis vorstellte.

Da gegen die Tagesordnung keiner Einwände einlegte, erhob man sich zum Totengedenken. Der Mitgliederstand liege unverändert bei 31 Mitgliedern, darunter 11 Gemeinden und sechs Vereine. Schwarzfischer blickte auf das vergangene Jahr zurück, wobei viele Dinge über die Geschäftsstelle der ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Vorderer Bayerischer Wald abgewickelt wurden, mit der man Hand in Hand arbeite. So wurde beispielsweise die Überarbeitung und der Nachdruck der Wanderkarte über die ILE abgewickelt und gemeinsam lud man zur landwirtschaftlichen Betriebsbesichtung in Mattenzell ein in Anlehnung an das letztjährige Regionalbudget-Projekt. Für die gute Zusammenarbeit dankte er der Geschäftsstelle.

An den gängigen touristischen Prospekten beteiligte man sich wieder, darunter der Freizeitführer Bayerischer Wald, der vom Tourismusverband Ostbayern herausgegeben wird. Auch die Anzeigenkampagne des Naturparks Oberer Bayerischer Wald, an der man sich beteiligte, bringe eine deutliche Nachfrage. Der Zusammenschluss der elf Kommunen in der AG Vorwald bewies sich auch im 17. Jahr nach der Gründung als vorteilhaft. „Für viele Kommunen wäre eine eigene Tourismuswerbung gar nicht finanzierbar“ resümierte der Vorsitzende.

Im Nachgang ging die Schriftführerin und ILE-Mitarbeiterin Gerlinde Fink näher auf einige Projekte ein. So müsse der gemeinsame Imageprospekt mit Gastgeberteil wieder neu aufgelegt werden, da die Vorräte des Prospektes mit dem Titel „Verschnaufpause“ zu Neige gingen. Mit der Überarbeitung wird heuer noch begonnen. Als schon fast sensationell befindet Fink, dass man aufgrund der Übereinkunft mit den Gemeinden den Eintrag für Vermieter und Gastgeber auch für den neuen Prospekt konstant bei 60 Euro halten könne. Hierzu dankte Fink den Kommunen für deren finanzielle Beteiligung. Für Prospektauflagen an verschiedenen Messen und Roadshows beteiligte man sich ebenso gemeinschaftlich, wobei Fink auch den beiden Landkreisen für die gute Kooperation und Zusammenarbeit dankte.

Im Nachgang stellte Wiesents Bürgermeisterin Elisabeth Kerscher den Kassenbericht vor. Die beiden Kassenprüfer Alois Hamperl, Bürgermeister von Rettenbach, und Harald Herrmann, Bürgermeister von Altenthann, hatten die Kasse am 2. November geprüft und Herrmann bestätigte die ordnungsgemäße Kassenführung, woraufhin die Versammlung einstimmig die Entlastung erteilte. Die anschließenden Neuwahlen führte Wörths zweiter Bürgermeister Gerhard Schmautz mit Unterstützung von Martina Kulzer schnell und erfahren durch. Die Vorstandschaft wurde für drei weitere Jahre einstimmig wiedergewählt.

Abschließend stellte die neue Regionalmanagerin Martina Kulzer aus Rettenbach auch einige ILE-Projekte vor, darunter das Regionalbudget, aber auch die touristische Info-Stele am Radlbahnhof in Hauzendorf, die 2023 in Betrieb ging, oder der „ILE-Kulturtipp“, womit man beide Landkreise auch kulturell verbinden will oder das „Theater der Jugend Burghausen“, die man in die ILE-Region holen konnte. Schriftführerin Fink informierte abschließend noch über die Landesgartenschau, die in 2025 in Furth im Wald stattfindet und man für die Landkreis-Regionalbühne Mitwirkende suche. Zudem wird derzeit eruiert, welche Fördermöglichkeiten es für die Beschilderung von Wanderwegen in den fünf Mitgliedskommunen außerhalb des Naturparks gebe.

Ergebnisse der Neuwahlen

Vorsitzender: Thomas Schwarzfischer (Zell)

Stellvertreterin: Irmgard Sauerer (Brennberg)

Kassiererin: Elisabeth Kerscher (Wiesent)

Schriftführerin: Gerlinde Fink (ILE-Mitarbeiterin)

Kassenprüfer: Alois Hamperl (Rettenbach) und Harald Herrmann (Altenthann)

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Aktuelles ILE-Sitzung Regionalbudget

Regionalbudget-Projekte besichtigt

Kürzlich machte sich eine Delegation, bestehend aus ILE-Bürgermeistern, Vertretern der Kommunen, Mitgliedern des Auswahlgremiums sowie der ILE-Geschäftsstelle auf den Weg, gemeinsam einige Projekte aus dem diesjährigen Regionalbudget zu besichtigen.

„Ideen einholen“, „Schauen was in den anderen Gemeinden so passiert“ und auch ein klein wenig Neugierde, was die Projektträger so umgesetzt haben, schwingt bei der Exkursion der ILE Vorderer Bayerischer Wald zu ausgewählten Regionalbudget-Projekten immer mit.

Freundlicherweise stellte uns die Mitgliedsgemeinde Zell ihren Bus hierzu zur Verfügung. Vielen Dank nochmals an der Stelle. Die Rundreise begann ist Rettenbach und endete dort auch wieder mit einer gemeinsamen Brotzeit. Danke auch allen, die sich an dem Nachmittag Zeit nahmen dabei zu sein.

Dorfstadl Dörfling

In Dörfling in der Gemeinde Michelsneukirchen errichteten die vier Ortsvereine zusammen mit der Dorfgemeinschaft in Eigenleistung einen Dorfstadl. Zwar werden Eigenleistungen im Regionalbudget nicht gefördert, aber die Materialien dazu. Für 20.000 Euro (Nettobetrag) und vielen Spenden, entstand neben dem Vereinsheim eine Unterstellhalle, die sowohl zum Unterstellen von Vereinseigentum als auch bei Veranstaltungen genutzt werden kann. Auch der Vorbereich zum Vereinsheim wurde umgestaltet. Seit 2014 gibt es in Dörfling kein Wirtshaus mehr, weswegen der Platz eine immense Bedeutung für die Dorfbevölkerung darstellt. Geleistet wurden über 1000 ehrenamtliche Stunden. Das Projekt stellte der Schützenmeister Richard Schießl und Bürgermeister Christian Raab vor. Den Exkursionsteilnehmern gefiel, dass hier auch recycelte Materialien wie gut erhaltene Fenster, verwendet wurden.

Grünes Klassenzimmer

Im Anschluss ging es nach Brennberg, wo Bürgermeisterin Irmgard Sauerer das „grüne Klassenzimmer“ im Bereich der Schule vorstellte. Dort wurde ein Art Freitheater mit einem Erdwall geformt, mit Granitsteinen als Sitzsteine bestückt und darüber ein Pavillon aus heimischen Holz angefertigt. Der Pavillon wird noch begrünt. Die ebenfalls beantragte Boulderwand wird noch aufgestellt. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten kaonnte sie nicht rechtzeitig errichtet werden und fiel damit leider aus der Förderung heraus. Die Projekte müssen nämlich bis zum 20. September umgesetzt und abgerechnet werden. Das „grüne Klassenzimmer“ kann außerhalb der Schulzeiten auch von den Kindern aus der Gemeinde genutzt werden.

ErneuerBar & SchenkBar

Bei der Stiftung Neuland in Altenthann, Ortsteil Sägmühl, stellte Stiftungsgründer Matthias Pfender den Zweck der Stiftung sowie die ReparierBar vor, die nun seit einem Jahr in Betrieb ist. Im Rahmen des Regionalbudgets wurden zwei Räume ausgebaut: Ein Raum soll als „SchenkBar“ genutzt werden, worin gut erhaltene Dinge zum Tauschen Platz finden. Der zweite Raum ist als Gemeinschaftsraum gedacht, wo sich verschiedene Gruppen zu verschiedenen Themen oder Vorträgen treffen können. Die Stiftung will damit auch den Bildungsauftrag annehmen, um über bestimmte Themen in ungewöhnlicher Art zu informieren. Die „ErneuerBar“ ist auch für Personen mit Elektrosensibilität geeignet, sich hier zu erholen, so der Stiftungsgeber.

Dorfschreinerei Ettersdorf

Im kleinen Ortsteil Ettersdorf, Gemeinde Wiesent, betreiben seit kurzer Zeit die beiden Jungunternehmer Vincent Urban und Philipp Schendt eine Dorfschreinerei mit dem Namen „Elements of“. Sie schufen sich im Rahmen des Regionalbudgets eine computergestützte CNC-Fräse an. Das besondere an der Idee: Dorthin können alle Dorf -(Gemeindebewohner) mit ihren fertigen Motiven kommen und die Fräse in einer Art Mitmachschreinerei mitbenutzen. Natürlich nach Voranmeldung.

Verkaufsautomat

In Rettenbach schließlich stellte am Ende der Exkursion Metzgermeister und Wirt Sigi Höcherl den neuen Verkaufsautomaten vor. Um den Kunden die Möglichkeit zu bieten auch außerhalb der Öffnungszeiten der Metzgerei, die nur vormittags geöffnet ist, einzukaufen, steht seit Frühsommer vor dem Rettenbacher Hof ein Verkaufsautomat, wo unter anderen auch regionale Produkte angeboten werden. Der Automat erfreut sich großer Beliebtheit.

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Aktuelles Allgemein ILE-Sitzung

Kurzbericht der ILE-Sitzung am 24.10.2023

Die ILE-Sitzung fand im Rathaus Bernhardswald statt.

Im öffentlichen Teil der ILE-Sitzung wurde die gemeinsame Wärmeplanung auf den Weg gebracht. Hierzu gab es eine Beschlussvorlage, die in den zehn Gremien der Mitgliedskommunen behandelt wurde. Die sieben Gemeinden Altenthann, Bernhardswald, Brennberg, Rettenbach, Wiesent, Wörth und Zell sprachen sich für eine gemeinsame Antragstellung aus. Die Gemeinden Michelsneukirchen und Wald behielten sich vor, nur bei entsprechender Gesetzeslage mitzumachen. Der Markt Falkenstein beschäftigt sich bereits mit einer eigenen Nahwärmeversorgung im Ortszentrum und entschied sich daher gegen eine gemeinsame Wärmeplanung.

Bisher sind die gesetzlichen Vorgaben zur Wärmeplanung noch unklar. Da aber Vorhaben nur bei einer Antragstellung bis Ende 2023 mit einer möglichen Förderquote von 90 % unterstützt werden – anschließend reduziert sich die Förderquote auf 60 % – entschied sich die Mehrheit der Mitgliedsgemeinden des ILE-Zweckverbands einen Zuschussantrag für die gemeinsame Wärmeplanung zu stellen.

Klimaschutzmanager Adrian Brieden erläuterte das weitere Vorgehen: In den kommenden Wochen werde der Antrag gestellt. Bis der tatsächliche Förderbescheid vorliegt, wird man sich bereits um einen Dienstleister für die Wärmeplanung bemühen. Aufgrund der bereits geführten Vorgespräche zeigte sich Brieden zuversichtlich ein geeignetes Büro zu finden. Entscheidend werden die Kriterien für die Ausschreibung sein, anhand derer sich möglichst genau ablesen lasse, in welchen Orten Nahwärmenetze sinnvoll sind und wo nicht.

Weiter berichtete die ILE-Mitarbeiterin Gerlinde Fink über den Abschluss der umgesetzten Projekte, die über das Regionalbudget 2023 gefördert wurden. 13 Projekte konnten mit knapp 90.000 Euro Förderung bedacht werden. Im Jahr 2024 geht das Regionalbudget in eine neue Runde. Anträge können noch bis 15. Januar bei der ILE-Geschäftsstelle eingereicht werden.

Es folgte der nichtöffentliche Teil der Zweckverbandssitzung. Hier wurde weiter am Maßnahmenkatalog für das Klimaschutzkonzept gearbeitet. Die Fertigstellung und Präsentation für die Öffentlichkeit wird im neuen Jahr erfolgen.

Hintergrund:

Das Gesetz für eine flächendeckende kommunale Wärmeplanung wurde am 17. November im Bundestag beschlossen. Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) als auch das Wärmeplanungsgesetz sollen 2024 in Kraft treten. Das Wärmeplanungsgesestz muss noch den Bundesrat passieren.

Demnach gibt es für bestehende Gebäude nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) längere Fristen, um eine fossile Heizung auszutauschen bzw. auf Heizen mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien umzustellen. Die Vorgaben im neuen GEG sollen erst gelten, wenn eine kommunale Wärmeplanung vorliegt. Daher sind die Fristen im Wärmeplanungsgesetz eng mit dem GEG verzahnt.

Ziel ist es, in allen rund 11.000 Kommunen Deutschlands eine Wärmeplanung zu haben. Bereits heute liegen in etlichen Kommunen Wärmepläne vor. Doch nicht alle haben eine solche Wärmeplanung.

Die Länder werden mit dem Gesetz verpflichtet, sicherzustellen, dass Wärmepläne erstellt werden. In der Regel werden die Städte und Kommunen diese Aufgabe übernehmen. Wärmepläne sollen in Großstädten (Gemeindegebiete mit mehr als 100.000 Einwohnern) bis zum 30. Juni 2026 vorliegen, in Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern bis zum 30. Juni 2028. Kleinere Gemeinden (unter 10.000 Einwohner) können ein vereinfachtes Wärmeplanungsverfahren durchführen. Darüber entscheiden die Länder.

Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/waermeplanungsgesetz-2213692

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Aktuelles Allgemein Wandern

Wanderführer überreicht

Der Waldverein Regensburg e.V. traf sich kürzlich mit unserer ILE-Vorsitzenden Irmgard Sauerer in Brennberg zum Gespräch, wobei Karl-Heinz Albert in seiner Funktion als Vorstand für Wege und Naturschutz zusammen mit dem Wanderführer Herrmann Grötsch den neuesten Wanderführer an Brennbergs Bürgermeisterin überreichte. Darin enthalten sind auch die neuesten gemeinsam initiierten Wanderwege und ein neues Projekt ist in Planung: Die Markierung von Wanderwegen im Fürstlichen Thiergarten, wo auch von den angrenzenden Mitgliedsorten der ILE-Region aus eine Beschilderung erfolgen soll.

Neuer Wanderführer

Der bewährte Wanderführer des Waldvereins wurde in den beiden vergangenen Jahren komplett überarbeitet und bietet sogar eine digitale Erweiterung. Die 12. Auflage umfasst 224 Seiten mit 33 Abbildungen, verfügt über eine herausnehmbare Wanderkarte und wurde nun auch mit QR-Codes versehen. Damit könne man nun alle 200 Wandervorschläge auch digital mit einem QR-Code-Scanner aufs Handy laden und sogar bei den bekannten Wanderwege-Apps wie Komoot oder Outdooractive einlesen. In das Buch sind zudem die Erfahrungen und das Wissen von 12 Teams eingeflossen, so Karl-Heinz Albert. Großen Wert legt man immer noch darauf, auch analoge Produkte zu schaffen, denn nicht jedem steht eine digitale Aussattung zur Verfügung. „Die Wanderkarte hat noch lange nicht ausgedient“, so der Rat des Experten. „Oftmals habe man im Wald nämlich keinen Handyempfang!“ Der Wanderführer ist für 19,95 Euro im Buchhandel erhältlich.

Viel Zeit wurde für das Werk investiert. Alleine für die Wegemarkierung leisten 35 Ehrenamtliche im Jahr durchschnittlich 1350 Arbeitsstunden zur Pflege des rund 1600 Kilometer großen Wanderwegenetzes des Waldvereins. Markiert mit Rechtecken oder Dreiecken in den Farben rot, grün oder blau, ziehen sie sich wie Adern durch die Region. Übrigens erschien der ersten Wanderführer bereits 1905, wie die Recherchen des Waldvereins nun ergaben. „Viele der ehemals beschriebenen Wanderwege existieren in ihrem groben Verlauf noch immer“, so Karl-Heinz Albert „und werden von uns seither gepflegt!“

Für den Wanderführer wurde zusätzlich viel Zeit und Energie investiert, auch die Wege- und Ortsbeschriebungen neu zu formulieren und Vorschläge für Rundwanderwege auszuarbeiten. Diese sind auch im Bayernatlas eingearbeitet, zudem sind im Bayernatlas auch die Rettungspunkte enthalten, was gerade bei einem Unfall oftmals lebenswichtig sein kann. In einer neuen App sollen zudem Sehenswürdigkeiten und Ortsbeschreibungen abrufbar sein.

Wegepaten gesucht

Dringend gesucht sind ehrenamtliche Mitarbeiter in vielen Bereichen und Gebieten, so auch in der ILE-Region Vorderer Bayerischer Wald. Eine ehrenamtliche Tätigkeit kann eine Win-Win-Situation sein, so Karl-Heinz Albert. Einerseits bietet sie Erfüllung für passionierte Wanderer, die den Waldverein und ihre Gemeinde damit unterstützen können, anderseits wird für alle auch ein Nutzen aus dieser Tätigkeit geschaffen. Gesucht sind Wegemarkierer wie auch Wanderführer. Hierbei soll auch die enge Zusammenarbeit mit den Kommunen in der ILE Vorderer Bayerischer Wald in den kommenden Jahren fortgeführt werden.

Überreichung der neuen Wanderkarte vom Waldverein Regensburg an Bürgermeisterin Sauerer.

Wer gerne wandert und Interesse an einer ehrenamtlichen Arbeit hat, möge sich doch in der ILE-Geschäftsstelle bei Gerlinde Fink, Tel. 09482/940 372 oder per Email an gerlinde.fink@ile-vbw.de melden. Die ILE Vorderer Bayerischer will in Kooperation mit dem Waldverein diese unterstützen und fördern. Der Zeitaufwand kann je nach Möglichkeit und Bedarf individuell gestaltet werden. Für die Pflege eines Wanderweges wäre eine jährliche Begehung mit Nachbeschilderung wünschenswert und falls mehr geleistet werden kann, gerne auch nach einem Sturm!

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Beratung Klimaschutzmanagement Vortrag

Heizen mit Holz – Hocheffizient und weiter sinnhaft

ILE-Klimaschutzmanager lud zum Vortrag – Heizthema stieß auf große Resonanz

Wörth a.d.Donau/Vorderer Bayerischer Wald. Bei der ILE Vorderer Bayerischer Wald ist das Thema Klimaschutz enorm wichtig und so stellte man nicht nur vor eineinhalb Jahren einen Klimaschutzmanager ein, sondern informiert in einer Bildungsreihe auch immer wieder im Rahmen von Vorträgen zu interessanten Themen. Das ausgewählte Thema „Heizen mit Holz“ hat auch weiterhin eine hohe Brisanz durch die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes. „Das Thema Wärme und Heizen ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung beim Klimaschutz“, so der Klimaschutzmanager Adrian Brieden. Kompaktes Wissen rund um das Thema vermittelte der Referent Simon Lesche vom TFZ kompetent, professionell und sehr sympathisch.

Der Vortrag „Heizen mit Holz – effizient und emissionsarm“ im Gasthaus Butz in Wörth an der Donau lockte 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger von innerhalb und außerhalb der ILE-Region an. Die Gäste wurden vom ILE-Klimaschutzmanager Adrian Brieden begrüßt. Brieden stellten auch gleich den Referenten des Abends, Simon Lesche, vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ), das Teil des „KONARO“ Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe Straubing ist, vor. Zu den Aufgaben des TFZ gehören unter anderem anwendungsorientierte Forschung zu Energie und Rohstoffpflanzen.

Eingangs ging der Referent auf den Brennstoff Holz generell ein, denn entscheidend sei stets die Qualität. Gemeint damit ist vor allem der Feuchtegehalt im Holz, die er mit genauen Messdaten, Analysen und Skalen veranschaulichte. Dabei stellte er auch den Energiegehalt von Buche und Fichte sowie von Scheitholz zu Hackschnitzel gegenüber. Lesche zeigte zudem die Qualitätsanforderungen an Scheitholz auf. „Bei wirklich guten Bedingungen – sonnig, luftig, auf trockenem Boden luftdurchlässig aufgerichtet, mit kleinem Abstand zum Gebäude und abgedeckt – ist gespaltenes Holz ab etwa 9 Monaten einsatzbereit.“ Verändert sich der Brennwert beim trockenen Scheitholz kaum sei dies bei Hackschnitzel anders. Etwa 3 % Brennwertverlust je Monat müsse man bei Hackschnitzel einkalkulieren. Generell empfiehlt sich nicht den gesamten Jahresbedarf auf einmal einzulagern! Bei Hackschnitzeln sind ein geringer Grünanteil, ein niedriger Feinanteil und eine scharfkantige Form entscheidende Qualitätskriterien. Bei Pellets sind die Qualitätsanforderung sowieso hoch und dürfen nur mit in der Klasse A1 (ENplus, oder DINplus-Qualität) eingesetzt werden. Hier ist es unabdinglich beim Kauf von Pellets auf die entsprechenden Qualitätssiegel zu achten, so Lesche.

Voraussetzung für eine gute Verbrennung sind ausreichend hohe Temperaturen, eine gute Durchmischung der Brenngase mit genügend Luft (Turbulenz) und eine ausreichende Verweildauer der Gase (Time), was durch die 3-T-Regel verdeutlicht wird. Hierbei erläuterte der Wissenschaftler die verschiedenen Brennkammern der unterschiedlichen Feuerstätten und ging dabei auch auf Fehlerquellen bei der Handhabung ein. Während beim Kaminofen viel falsch gemacht werden kann – Quälfeuer, falsches Anzündung (im Zweifel von oben), Überladen und schlechte Reinigung und Wartung –  könne man bei den modernen leistungs- und abgasgeführten Scheitholzkesseln nicht viel verkehrt machen. Wichtig sei hier immer ein ausreichend großer Pufferspeicher.

Was mittlerweile wissenschaftlich bewiesen sei: Bei modernen Holzfeuerungsanlagen sind die Co-Emissionen gerade zwischen 1980 und 1990 kontinuierlich zurückgegangen aufgrund neuer technischer Entwicklung. So sei auch ein Austausch von alten Holzheizungen eine entscheidende Verbesserung. „Sie fahren sicher ihr Auto keine 30 Jahre! Aber die alten Holzheizungen sollen ein Leben lang in Betrieb sein?“, verglich Lesche. Die Aufgabe der Kaminkehrer sei es, nicht nur wiederkehrende Messungen an Zentralheizungsanlagen durchzuführen, sondern auch auf die Einhaltung des technisch ordnungsgemäßen Zustandes und Einhaltung der maximalen Brennstofffeuchte zu achten. Hierbei stellte der Wissenschaftler die derzeit gültigen Emissionsgrenzwerte für Zentralanlagen vor (1. BImSchV); aber auch die Übergangsfristen für Biomasseheizungen. Zudem erläuterte er die Neuerungen des GEG (kurz Gebäudeenergiegesetz) zu Beginn dieses Jahres und erklärte welche Zuschüsse der Staat für den Heizungstausch bereitstellt. Die Antragstellung muss unbedingt vor Auftragserteilung geschehen.

Lesche räumte zudem mit den gängigen Vorurteilen gegenüber der Holzverfeuerung auf und kam zu dem Fazit: Holzheizungen sind hocheffizient, technisch ausgereift, zuverlässig und klimafreundlich, aber sie verursachen im Vergleich zu Öl und Gasheizungen höhere Staub- und CO-Emissionen, haben aber bis zu 95 % niedrigere CO2 Emissionen (Treibhausgas). „Richtig eingesetzt hat Holz als Brennstoff eine wichtige Rolle in der Energiewende!“, so Lesche, der im Nachgang noch viele Fragen der Anwesenden beantwortete und Tipps gab.